»Leute! Wie schön, dass es Euch gibt…«

Der Wunsch nach dem „guten Leben“ ist so alt wie die Menschheit selbst. So zitierte die Schulleitung zur Begrüßung auch niemand geringeren als Aristoteles. Schon im vierten Jahrhundert war das Ziel menschlichen Lebens, laut Aristoteles in seiner Ethik und Staatslehre, eben das gute Leben,kurz  das Glück. Die menschliche „Glückseligkeit“ definierte er dabei als die große Kunst vom GUT-Leben sowie dem GUT-Verhalten, – sich selbst und anderen gegenüber. 

Aristoteles schlug folgendes „Rezept“ zum guten und glücklichen Leben vor:

  • bleibt tapfer, und freundschaftlich,
  • seid milde, großzügig und gerecht, vor allem aber
  • besonnen und wahrhaftig!
Bild: Thomas Range / gfp

In ihrer gemeinschaftlich vorgetragenen Rede als Schulleitung „übersetzten“ Fritz Janitz und Brigitte Kurzer“ die Empfehlungen des Philosophen auf die IG Metall und die gewerkschaftliche Bildungsarbeit. Wichtig ist es demnach, die Verantwortlichkeit für das eigene Verhalten, nicht einfach abzugeben. Entscheidend für das individuelle Glück sind aber auch stimmige Verhältnisse und Rahmenbedingungen in der Gesellschaft. Wichtige Bedingungen für anhaltende „Glückseeligkeit“:

  • Gerechtigkeit und soziale Fairness in der Gesellschaft
  • individuelle Mündigkeit und gleiche Rechte für alle
  • Gemeinsinn, solidarisches Handeln und gelebte Demokratie. 

Die „Wahrhaftigkeit“ lebt dabei – im Großen wie im Kleinen – auch vom Vorbild. Für Janitz ist es schlicht eine Frage der Glaubwürdigkeit, „dass wir als Bildungszentrum auch vorleben, was wir als IG Metall gesellschaftlich fordern. Seine Beispiele: Es ist gut, dass wir als Bildungszentrum selbst ausbilden und berufbegleitende Praktikas – übrigens auch für Geflüchtete – anbieten. Es ist selbstverständlich, dass wir örtliche Initiativen unterstützen (aktuell z.B. die Flüchtlingsinitiative Sprockhövel oder das örtliche Pflegenetzwerk „W“). Es ist sinnvoll, Weiterbildung mit professioneller Kinderbetreuung zu bieten und jungen KollegInnen, die bezahlte Elternzeit zu ermöglichen.

Als gute Gemeinschaft versteht sich auch das Bildungszentrum selbst
Besonders herzlich begrüßte die Schulleitung alle Seminarteilnehmenden der Woche zum Tag der offenen Tür: „Euch gilt ein besonderes Willkommen, denn ihr seid sozusagen stellvertretend für die rund 15.000 Seminarteilnehmenden, die unser neues Haus jährlich besuchen, die wir aber natürlich nicht alle nach Sprockhövel einladen konnten.“ Das gemeinsame Fest nicht nehmen ließen sich:

  • die zahlreich vertretenen MetallerInnen aus der hiesigen Region
  • die eigene BiZ-Belegschaft und ihre Partner/-innen und KInder,
  • die hauseigene Nachbarschaft sowie Initiativen aus dem Umland sowie
  • drei eigens angereisten IGM Vorstandsmitgliedern aus Frankfurt

Die Zeit für ein „glückselige Fest“ und den direkten Dialog nahmen sich neben Christiane Benner, 2. Vorsitzende der IG Metall, auch Vorstandsmitglied Ralf Kutztner, ehemals Bevollmächtigter der IG Metall Bonn-Rhein-Sieg und natürlich Irene Schulz, zuständiges Vorstandsmitglied u.a. für unsere gewerkschaftliche Bildungsarbeit und die Mitgliedergewinnung der IG Metall.

Bild: Thomas Range / gfp

Bildung in der IG Metall: Hier wird aus dem kollegialen „Du“ ein „Wir“
Gerade Irene Schulz freute sich an diesem schönen Sommerabend nicht nur auf das bald erscheinde Bildungsprogramm 2017 – sondern auch über die Gelegenheit zum Austausch und zum Feiern mit den KollegInnen: „Wir alle sollten es sehr schätzen, dass die IG Metall mit ihren organisationseigenen Bildungshäusern, gute Orte bietet. Unsere Bildungszentren bieten mehr:

* Hier ist Zeit für persönliche Erinnerungen und Erfahrungen
* Raum für kulturelle Vielfalt, Klärung und Disput.
* Hier macht es Freude andere Menschen kennenzulernen – und wiederzutreffen.
* Ist Platz für verschiedene Menschen und Meinungen
* Lässt sich Neues erproben und Offenheit wagen.
* Hier gelingt es jeden Tag, Neugier zu entfachen, zu ermuntern und zu ermutigen
* Fragen zu stellen. Zutrauen zu fassen. Vertrauen aufzubauen.
* Hier entstehen ungewöhnliche Ideen und Projekte
* Identifikation mit der Organisation, aber auch manche Ehe oder Freundschaft
* Hier lebt die IG Metall auf – und können viele unserer KollegInnen mal durchatmen.“

Gesagt und getan: Gemeinsam. Feste. Feiern.
Unter Applaus bedankte sich die Schulleitung zum Abschluss der Begrüßung auch „bei allen BiZ-Beschäftigten für ihr Tun, vor allem bei jenen, die heute nicht mitfeiern können weil sie arbeiten“. Ihr großartiger Einsatz, insbesondere auch in Technik Küche und Service, ermöglichte es einmal mehr, sich ganz einem vielseitigen Programm und den vielen kulinarischen Köstlichkeiten zu widmen.