Wir tun, was wir sagen

Aktion Faktencheck: Frauenanteil im BiZ

Die Bildung in der IG Metall ist weiblich! Und fest in Frauenhand: Bereits seit Jahren leitet Ulrike Obermayr verantwortlich den FB Gewerkschaftliche Bildung. Und seit dem letzten Gewerkschaftstag ist die Kollegin Irene Schulz, zuständiges IG Metall Vorstandsmitglied für die Bildungsarbeit. Gut so! Denn eigene (frauen-) politische Ansprüche gilt es als IG Metall glaubwürdig und auch in Führungspositionen selbst einzulösen.

Gemäß dem Motto der aktuellen IG Metall Frauenwerbekampagne „Wer die Besten will, kann auf Frauen nicht verzichten!“ verfolgen wir gemeinsam das Ziel, den Frauenanteil in unserer traditionell eher männerdominierten Industriegewerkschaft zu erhöhen. Dazu Christiane Benner, IGM Vorstand: “Eine wirksame und nachhaltige Veränderung in Unternehmenskulturen ist notwendig, damit echte Chancengleichheit für Frauen und Männer nicht nur auf dem Papier existiert, sondern gelebt werden kann. Das geht nur, wenn alle den Blick auf den Arbeitsalltag schärfen, sich informieren, die eigenen Lebensanforderungen deutlich machen und darüber sprechen, welche Bedingungen zur echten Chancengleichheit sie im Betrieb und in der Gesellschaft brauchen. Nur Ignoranz spricht gegen Chancengleichheit!“ In diesem Sinne unterstützt die IG Metall heute auch den diesjährigen Equal- Pay-Day mit eigenen Aktionen und lohnt sich ein prüfenden Blick auch auf die eigenen „Unternehmensstrukturen“ – zum Beispiel in unserem Bildungszentrum.

Das Bildungszentrum Sprockhövel kann sich dabei durchaus sehen lassen:

  • die Schulleitung agiert als Team: Fritz Janitz und Brigitte Kurzer arbeiten Hand in Hand
  • in der BiZ-Gesamtbelegschaft (82 Beschäftigte) sind 65 Prozent Frauen
  • zehn von siebzehn hauptamtlichen BildungsreferenInnen sind weiblich 
  • allein unter den ReferentInnen sind derzeit drei (davon ein Kollege) aktiv in Elternzeit
  • den Vorsitz in unserem fünfköpfigen BiZ-Betriebsrat hat eine erfahrene Frau
  • und in unserem „Kindertreff“ teilen sich eine Kollegin und ein Kollege
    die tägliche Erziehungs- und Betreuungsarbeit als AWO-Team

Der hohe Frauenanteil im Bildungsteam Sprockhövel erklärt sich also nicht, wie leider in vielen Unternehmen, durch vorzugsweise weiblich frequentierte Niedriglohngruppen oder den traditionell hohen Anteil von Frauen an Teilzeitarbeit. Im Gegenteil: Im Bildungszentrum sind weibliche Beschäftigte in allen Arbeitsbereichen, qualifizierten Positionen und Gehaltsstufen gut vertreten. 

Da geht noch was…

Wir wissen, bei „Gender-Themen“ lohnt es sich, genau hinzuschauen und konsequent am Ball zu bleiben. Wie statistische Veröffentlichungen zum „Equal Pay Day“ beweisen und wir es selbst in unseren Entgelt-Seminaren für Frauen vorrechnen, steckt dabei die Krux häufig im Detail. Uns selbst kritisch zu hinterfragen und andere „schlau“ zu machen, sehen wir deshalb als wichtige und nachhaltige Aufgabe an. Dazu gehört übrigens auch ein frischer „frauenpolitischer Blick“ auf die Angebotsstruktur unserer Bildungsarbeit und die Zusammensetzung der Teilnehmerschaft: Dass ganze Branchen und viele unserer Berufsgruppen nach wie vor, eher männerlastig zusammen gesetzt sind, spiegelt sich bekanntlich auch in der IG Metall Mitgliederstatistik, unseren Gremien sowie Betriebsräten – und entsprechend also auch in den Belegungszahlen unserer Seminare wider. 

Fazit: Wer die Besten will, muss qualifizieren. Eine innovative Bildungsarbeit als IG Metall ist dabei unverzichtbar: Es gilt, durch aktive Maßnahmen und neue Ideen, einen höheren Frauenanteil in den Seminaren zu erreichen, auch die männlichen Kollegen und Betriebsräte für den aktiven Umgang mit eigenen Rollenbildern und Gleichstellungsthemen zu sensibilisieren und dadurch die Stellung der Kolleginnen in Betrieb und Gesellschaft zu stärken. 

Red.

Teile diesen Post