Das alte Haus: Es war einmal…

24.07.2012 | Unser altes Haus ist nun endgültig weg. Da wo das riesige Gebäude einst stand, wurde die noch nackte, braune Erde neu eingesäht und grünt – dank des vielen Regens – schnell. Eingepasst in das uns umgebende Naturschutzgebiet stehen nun die Erstellung der Außenanlagen und eine gelungene Renaturierung an.

In nur einem halben Jahr ist der Abriss damit zügig erfolgt. Dazu Gerhard Wagenknecht: „ Es ist erstaunlich, bis auf wenige Ausnahmen haben die Abrissarbeiten, die Aufenthaltsqualität und den Seminarbetrieb im Neubau kaum beeinträchtigt. Die Eingangsfassade wurde in der Planung und Durchführung erfolgreich als Schallschutzwall gebraucht und als Letztes abgerissen“.

Dabei wurde in Hör- und Sichtweite viel Arbeit geleistet und schweres Gerät bewegt:

Fakten-Check…

Das alte Haus umfasste allein 4,5 km Fensterfläche und ca. 145.000 qm umbauten Raum. Nach zahlreichen Schenkungen überschüssiger Möbel und brauchbarer Souvenirs innerhalb der IG Metall, dem aufwendigen Umzug und der offiziellen Eröffnungsfeier im neuen Haus wurde im Dezember 2011 die aktive Abrissphase gestartet:

* Die über 14.500 qm Grundfläche des alten Gebäudes entspricht beinahe der
   doppelten Rasenfläche im Dortmunder Fußball-Stadion.

* Bewegt wurden dabei allein 55.000 Tonnen Betonbauschutt aus
   Gebäudesubstanz und Fundamenten. Das entspricht einer Masse für
   2200 Sattelzüge. Der auf 0,56 mm Körnung gebrochene Schutt wird
   jetzt als Baugrundverbesserung in einem neuen Industriepark eingesetzt.

* 60 Sattelzüge transportierten 700 Tonnen Holz (Wandverkleidung, Schränke, Restmöbel).
   Dazu 50 Sattelschlepper für 700 Tonnen Gips (Verkleidungen, Trennwände,
   Deckenabhängungen). 50 Sattelzüge fuhren über 300 Tonnen Metallschrott ab.

Imposant: Manpower und Gerätschaft …

Baugeräte in der Spitze: 8 Bagger zwischen 35 und 75 Tonnen mit diversen Anbaugeräten (Sortiergreifer, Stemmhammer, Abbruchzange, Pulverisierer, Tiefenlöffel). Die 75 t-Bagger wurden zum Ausheben der großen Fundamente benötigt. Zusätzlich: Brecheranlage mit Magnetabscheider, eine Siebanlage zum Fraktionieren des Bauschutts, drei Radlader mit bis zu 2,5 qm Schaufelgröße, diverse Container – von der 0,5 qm Gitterbox bis zur 50 qm Großraummulde. Zur Staubminderung stand eine Schneekanone bereit und wurden diverse Sprinkleranlagen eingesetzt.

Harte Arbeit: Während der Entkernungszeit waren bis zu 45 Personen gleichzeitig auf dem Abbruchgelände tätig. Besonders hart: Die lange Frostphase im Februar als selbst bei 7 Grad Minus im Gebäude weiter gearbeitet wurde. Zum Schluss der Arbeiten waren noch etwa 15 Personen täglich aktiv, davon zehn auf den Maschinen. Dazu die Fahrer: 50 – 60 Lastzüge verließen am Ende täglich das Abbruchgelände, alle vorwiegend beladen mit RC-Material aus Betonbauschutt.

Für Sprockhövel-Fans …

Als Hommage an unvergessene Zeiten grüßen – trotz Abriss und Tumult gut erhalten – am ehemaligen Eingang des Hauses noch immer unser alter guter Trompetenbaum und die alten Eichen hinter dem Haus. Wer da ganz genau hinhört, vernimmt das leise Fanal mit dem nun die Natur nach heilsamen Maßnahmen, nicht nur seitens der Landschaftsgärtner ruft.