Internationales Projektmanagement

Vom 26. – 30. November 2012 trafen sich 10 junge Kolleginnen und Kollegen aus Unternehmen der Automobil-, Automobilzulieferer-, Stahl- und Chemieindustrie der IG Metall und IG BCE mit jungen GewerkschafterInnen aus Süd- und Lateinamerika in Praia Grande / Brasilien, mit dem Ziel die internationale Zusammenarbeit zu verbessern und internationale Unternehmensnetzwerke zu bilden.

Das Treffen brachte 40 junge Menschen aus Brasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay, Chile, Kolumbien, Peru, Nicaragua und Deutschland zusammen und war das erste für die Jugend vom globalen Industriegewerkschaftsverband IndustriAll in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Das fünftägige Austauschseminar war der Auftakt eines internationalen Gewerkschaftsprojektes zur Förderung einer jungen Generation von Gewerkschaftsaktiven in Süd- und Lateinamerika.  
„Dieses Treffen war ein wichtiger erster Schritt zur Ausbildung junger Gewerkschafter. Wir stehen als Gewerkschaften vor großen Herausforderungen und müssen  der Jugend  in der Welt Perspektiven geben.“, sagt Leandro Soares (Nationaler Jugendsekretär für den brasilianischen Dachverband CNM/CUT)

Im Rahmen dieses Projektes wird auch ein dreijähriger Ausbildungsgang im Internationalen Projektmanagement für junge GewerkschafterInnen erstmals durchgeführt. Konkret heißt das: die Teilnehmenden entwickeln über diesen Zeitraum selbständig – im Idealfall ein gemeinsames deutsch-süd-lateinamerikanisches unternehmensbezogenes Projekt. Das Bildungszentrum Sprockhövel (Kati Köhler) und das Bildungszentrum Lohr (Jens Beckmann) begleiten und unterstützen das Projekt mit maßgeschneiderten Angeboten zu grundlegenden Methoden und Praktiken des internationalen Projektmanagements, interkulturellen Kompetenzen sowie Beratung bei der Projektbearbeitung.  Während des gesamten Projektes wird mit Hilfe einer internetbasierten Plattform das Projekt international entwickelt und durch die pädagogische Unterstützung der BildungsreferentInnen begleitet.

Während der 5 Tage vor Ort haben sich die TeilnehmerInnen – zusätzlich zum Austausch von betrieblichen Erfahrungen und Informationen über die Arbeitspraktiken in diesen Ländern – intensiv mit den brasilianischen Gewerkschaften, ihrer Struktur und Arbeitskämpfen auseinandergesetzt.
Besonders hervorzuheben ist, dass es möglich war zu beobachten wie die unterschiedlichen Realitäten in den Gewerkschaftsbewegungen der Länder sich auf den Alltag der Gewerkschafter auswirken. „Was bei uns als selbstverständlich gilt, muss in anderen Ländern Jahr für Jahr in Tarifverhandlungen wieder neu erkämpft und verhandelt werden“, stellte Jacqueline Klinge (VW Nutzfahrzeuge Hannover, IG Metall) fest.

Der Austausch fand am Praia Grande (SP) statt. Zusätzlich zu den Sitzungen, Vorträgen und Workshops besuchten die TeilnehmerInnen eine chemische Industrie in Cubatão, eine Belegeschaftsversammlung bei Mercedes Benz in São Bernardo Campo und lernten einen gewerkschaftlichen TV-Sender kennen.

Im August 2013 wird es ein weiteres Treffen in Argentinien und im Jahr 2014 in Deutschland geben, wo wir die jungen GewerkschafterInnen Süd- und Lateinamerikas gerne im Bildungszentrum begrüßen.

Weitere Infos findet Ihr hier:
http://www.cnmcut.org.br/verCont.asp?id=33450