Die Jury hat entschieden…

Drei Stunden dauerte die Jurysitzung – und sie war intensiv. Sieben künstlerische Entwürfe standen zur Diskussion – und sieben Personen (siehe Bilderstrecke) hatten zu entscheiden. Keine einfache, aber eine spannende Aufgabe. Denn laut einhelliger Meinung präsentierten sich gelungene Arbeiten. Der Umgang mit den Vorgaben fiel dabei je nach künstlerischem Ansatz sehr verschiedenartig aus. 

Der Wettbewerb bewies Qualität
Die JurorInnen beschäftigten sich ausgiebig mit der Präsentation und konnten dabei selbst wesentliche Impulse für die eigene Arbeit und die IG Metall mitnehmen. Überraschend war nicht nur der fantasievolle Umgang mit der Architektur des neu erbauten Bildungszentrums. Gerade die künstlerischen Einblicke in Bildwelten, Zielvorstellungen und Geschichte der Gewerkschaften sowie die Herangehensweise an das Kernthema Zeit! brachten neue und ungewohnte Sichtweisen ins Spiel. Alle Arbeiten fanden dabei viel Aufmerksamkeit und – wie schon zuvor beim Publikum – auch ihre Freunde und engagierte Fürsprache.

Publikums-Voting gab den Ausschlag

Eine Besonderheit war das vorangegangene Voting des Ausstellungspublikums in Köln und Sprockhövel. An die 700 Menschen haben sich beteiligt. Das Publikum war so nicht nur mit eigener Stimme im Abstimmungsprozess der Jury vertreten, sondern wurde auch mit seinen inhaltlichen Reaktionen und Einzelstimmen in der Jurydebatte zitiert.

Das Kölner Künstlerduo DEBUG VISUALS konnte mit seinem Entwurf schließlich in der Jury besonders überzeugen: Ein Spektrum aus farbigen Rechtecken und bündelnden Punkten, die in einen realistisch gezeichneten auffliegenden Vogel übergehen. Laut DEBUG VISUALS steht der Vogel als Symbol für „Freiheit“: „Denn letztlich ist möglichst selbstbestimmte und sinnvoll verbrachte Zeit, doch heute eine der größten Herausforderungen und menschlichen Freiheiten überhaupt“. Aus Sicht der Jurymehrheit hat das Kölner Künster-Duo damit eine überzeugende Lesart für die heutige Einbindung des Menschen in moderne Arbeitsprozesse sowie das kostbare Gut Bildung gefunden. Ein Entwurf, der sich zudem harmonisch in Architektur und Athmosphäre des Hauses einfügt. Auch beim Publikums-Voting hatte der Entwurf von debug visuals dafür – nach Jim Avignon mit seiner „Diktatur der Uhr“  – die zweitmeisten Stimmen auf sich vereinigen können. 

Die Kooperation mit CityLeaks – ein Gewinn
Einig war die Jury sich darin, dass der Wettbewerb und die Projektkooperation von IG Metall und Cityleaks als ausbaufähiges Experiment zu werten ist. Dazu die Empfehlung von Dr. Johannes Stahl: „Es dürfte sich für alle Beteiligten lohnen, die Ideen aller KünstlerInnen und das Projekt als Ganzes gut auszuwerten und zu dokumentieren“. Und Iren Tonoian (CityLeaks Festival-Leitung): Man kann unsere Kooperation mit der IG Metall auf den ersten Blick als ungewöhnlich empfinden. Aber es hat sich gezeigt, dass wir durchaus gemeinsame Ziele verfolgen und es höchst spannende Schnittstellen gibt. Die Zusammenarbeit war wechselseitig befruchtend und es ist gelungen, eine gemeinsame Sprache und einen guten Umgang miteinander zu finden“. 

Unsere Jurymitglieder (von links nach rechts): Fritz Janitz (BiZ Schulleitung), Joachim Deck (pbr-Architekt), Dr. Johannes Stahl (Kunstexperte, Kurator und Autor), Bertin Eichler (Geschäftsführender Vorstand IG Metall) und Iren Tonoian (Festivalleitung CityLeaks Urban Art Festival), Sacha Rogalla (IGEMET) und Brigitte Kurzer (BiZ-Schulleitung und Repräsentantin des Publikums-Votings).

Dankeschön und Glückwunsch
Der herzliche Dank der Jury gilt allen, die das Projekt ermöglich haben: vorrangig den beteiligten KünstlerInnen: Jim Avignon (Berlin), Hendrik `ecb´Beikirch (Koblenz), Faith47 (Kapstadt), Maya Hayuk (New York), Ripo (Barcelona) und Zedz (Mailand).

Besondere Glückwünsche gelten Sebastian Karboviwiak und Pierre Galic von Debuk Visuals aus Köln. Laut „verbindlichem Beschluss der Jury“ wird Ihr Entwurf – möglichst noch im Oktober 2013 – an der Fassade unseres Bildungszentrums realisiert. Wir freuen uns darauf!

Red.