10. Migrationskonferenz – Spotlight V

Ein gerECHTes Bild der Vielfalt von Migration

„ Farbe bekennen!“ kann man auch in schwarz-weiß! Das zeigt die Ausstellung von Ilker Maga aus Bremen. Mit seiner wunderbaren Foto-Ausstellung „Farben der Gesellschaft“ portraitiert er die vielfältige Wirklichkeit türkischer Migration in Deutschland. 

Ilka Maga kam selbst zur Eröffnung der Ausstellung im Bildungszentrum Sprockhövel anlässlich der 10. Migrationskonferenz und begrüßte die Konferenz: „Ich fühle mich immer wohl, wenn ich mit jemandem reden kann, der für Freiheit und Unabhängigkeit kämpft“.  In seinem Intro berichtete er über ein engagiertes Projekt: Denn dafür ist er 16.000 km durch Deutschland gereist, hat 350 Leute getroffen und insgesamt 137 Menschen interviewt und fotografiert. Entstanden ist eine Ausstellung mit Fotos ganz im Stile Otto Sanders und eigenen Texten, die bereits 70.000 Menschen erreicht hat und die weiter auf Wanderschaft gehen wird.

Endlich: Ein gerECHTes Bild der türkisch-stämmigen Migration …
Mit seinen Schwarz-Weiß-Fotos zeichnet Maga ein gerECHTes und zeitgemäßes Bild von der türkisch stämmigen Migration im Einwanderungsland Deutschland. Auf einfühlsame und sehr überzeugende Weise werden Menschen in ihrem beruflichen Kontext gezeigt. Dokumentiert wird dabei, die ganze soziale Vielfalt und eine Wirklichkeit jenseits gängiger Klischees und dummer Vorurteile.  Dazu Maga: „Ich will mit dem Projekt nicht einfach erfolgreiche Türken zeigen, sondern die breite Vielfalt. Ich möchte bei Menschen den Blick weiten, den Dialog zwischen Kulturen stärken und so vielleicht Neuanfänge ermöglichen.” 

Ilka Maga weiter: „Ich bin kein Politiker! Aber ein sehr politischer Mensch. Mit meiner Arbeit will ich das wahre Potenzial  türkischstämmiger Menschen für und in unserer Gesellschaft sichtbar machen“.
Dies ist gelungen: Gezeigt werden Menschen aus vierzig Städten in ihrer Profession und Heimat – von der Straßenbahnfahrerin bis zur Arbeiterin, von der Moderatorin bis zum Professor für plastische Chirurgie. Aber eben auch Ayhan Aktas, ein Fachmann für aussterbende alte, deutsche Apfelsorten, Bertan Canbeldek, der Artist aus Essen, Betin Günes, Komponist, Pianist und Dirigent, Aygül Ozan, die erste türkisch-stämmige Landesministerin in Deutschland  … oder auch Züleyha Parlak, Mitarbeiterin bei Ford, Köln. Letztere entdeckte ganz überrascht und mit großer Freude Hüseyn Ucar, Bildungsreferent in Sprockhövel: „ Whow, das ist ja meine Nichte !“

Angekommen?!! Ein großer Gewinn für die ganze Gesellschaft …
Ilker Mager zeigt, wie Türkinnen und Türken hierzulande ihren festen Platz gefunden haben, wie sie die Gesellschaft sehen in der sie leben, was sie begeistert und wie ihre Träume und Wünsche aussehen. Quintessenz: Die Kinder und Enkel einstmaliger Gastarbeiter aus den 60er Jahren sind in Deutschland geboren, hier aufgewachsen und bringen ihre kulturelle Erfahrung und ihr Know-How aktiv in unser aller gesellschaftliches Leben ein. Wer sich in den Betrieben und außerhalb umsieht erkennt schnell das Bereichernde daran. Und dies macht Ilker Maga mit seiner Ausstellung sichtbar. 

Willkommen zur Ausstellung: Die Bilder und Texte von Ilka Marga sind vom 02. bis 28.04.2014 im Bildungszentrum zu sehen. Nehmt Euch etwas Zeit dafür. Es lohnt!

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