Unser Frauentag hat 365 Tage im Jahr!

Bunt, ausgelassen, aber auch informativ feierten mehr als 130 Seminarteilnehmende, Metaller/-innen und ihre Gäste gemeinsam den Internationalen Frauentag. Eingeladen hatte das Bildungszentrum zusammen mit der örtlichen IG Metall-Verwaltungsstelle.

Unser Motto: „Wer die besten will, kann auf Frauen nicht verzichten“
Schon gar nicht auf Sandra Minnert, vielfache Frauen-WM-Meisterin und Botschafterin der Initiative Respekt. Sie hatte zwar eine Rede vorbereitet, faltete aber ihr Manuskript gleich zu Beginn zusammen und erzählte stattdessen aus ihren persönlichen Erfahrungen. Sie berichtete von Hindernissen, Vorurteilen aber auch Unterstützung im Frauenfußball, in ihrer Ausbildung, in ihrer Familie.

Während die Medien sie als Fußballweltmeisterin feierten, hatten ihre Arbeitgeber wenig Verständnis für die notwendigen Trainingszeiten und schickten sie schlicht zum Arbeitsamt. Ihre Botschaft: Lasst euch nicht unterkriegen, lebt eure Wünsche und Träume. Steht für eure Rechte. Nicht schüchtern, sondern selbstbewusst. Schritt für Schritt lässt sich vieles erreichen, nicht nur für sich selbst, sondern auch in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung.

Gefragt: Der „Generationenkomplott“ für Chancengleichheit und Frauenrechte
Wie das aussehen kann und welche Erfahrungen frau dabei sammelte, zeichnete das Duo „GenerationenKomplott“ aus Köln in ihrer Revue „Frauen, Ungeheuer im Kommen“ nach.

Seit 104 Jahren sind die Frauen in Bewegung, um für ihre Rechte zu kämpfen. Dabei ging es um das allgemeine Wahlrecht, Arbeitszeitverkürzung und die Forderung „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“. Gisela Elisabeth Marx schlüpfte grandios in die Rollen von Clara Zetkin, Else Laske-Schüler, Anita Augsburg, zitierte aus dem preußischen Vereinsrecht, Gedichten, Reden und Flugblättern. Auch die Selbstbeschränkung der Frauen selbst war Thema „Jede Frau hat mindestens einen Chauvi bedient oder aufgezogen. Wenn sie das nur auf die Hälfte reduzieren würden, wären wir schon beinahe am Ziel!“

„Die politische Wirksamkeit der Frau“ von Hedwig Dohm und der „psychologische Schwachsinn“ von Dr. Möbius wurden musikalisch begleitet auf dem Piano, mit Akkordeon und Gitarre von Dorrit Bauerecker. Eine kabarettistisch-literarische Jahrhundertrevue für Frau und Mann, äußerst unterhaltsam und informativ dargestellt. Trotz des langanhaltenden Applaus‘ des Publikums ist am Ende klar: Es gibt noch viel zu tun. Weder die gesellschaftliche Gleichstellung der Frau, noch die Lohngerechtigkeit ist erreicht.

Deshalb hat der internationale Frauentag bei der IG Metall 365 Tage im Jahr.
Wir wollen nicht weiter in der Sackgasse Teilzeitarbeit oder Altersarmut landen. Wir wollen Chancengleichheit und „equal payment“ und – wie IG Metall Vorstandsmitglied Christiane Benner im Handelsblatt betonte, auch die neue Frauenquote durchsetzen – übrigens auch in Aufsichtsräten. Über 400.00 Frauen sind schon heute und auch dafür in der IG Metall. – und wir wollen noch mehr werden. Packen wir’s an!

Hier ein passendes Seminarangebot des Bildungszentrums Sprockhövel

Auf geht’s – faires Entgelt für Frauen

Transparenz und Gerechtigkeit beim Entgelt

SG04215 vom 11.10. bis 16.10.2015

Tina Flügge