Neues Seminarformat ging an den Start

Bereits im März startete das erste Seminar zu einem neuen Seminarformat unter dem Titel »Aktiv für gute Arbeit«. Derzeit ist das zweite Seminar in Gang. Und weitere Termine in diesem Jahr werden folgen. Mit im Boot bei dem ersten Termin: vier Kolleginnen und sechzehn Kollegen aller Altersgruppen, vor allem aus der Produktion, aber auch aus Verwaltung, Forschung und Entwicklung. Hier ein kleiner Erfahrungsbericht als Appetitmacher…

Die Spannung, wie unsere Forschungsreise durchs Thema gemeinsam gelingen wird, war bei allen Beteiligten groß und hielt die ganze Woche an. Als ersten Schritt tauschten wir die Erfahrungen zur eigenen Arbeit und eigenem Leben aus und den Veränderungen, die selbst erlebt wurden. Ausgewählte Themen der Beschäftigtenbefragung ergänzten und erweiterten die eigenen Befunde. Überrascht und bewegt zeigten sich dabei alle über die vorgestellten empirischen Zahlen, Daten und Fakten zur tatsächliche Situation im Land. Dazu gehören insbesondere:

  • drastische Zunahmen atypischer Arbeitsverhältnisse
  • tendenzielles Absinken der Gesamtarbeitsstunden, allerdingsbei gleichzeitiger Erhöhung der Wochenstunden in Normalarbeitsverhältnissen
  • starke Arbeitszeitverdichtungen und hochste Flexibilitätsanforderungen
  • dramatische Erhöhungen der Anzahl arbeitsbedingter psychischer Erkrankungen und
  • ein nach wie vor existierender GAP zwischen Ost und West

Fragen über Fragen – und endlich Zeit zur Diskission
Was heißt eigentlich Industrie 4.0 für uns? Gibt es Potenziale, die wir im Sinne einer solidarischen Zukunft nützen können? Welche Gefahren lauern und wie können wir eingreifen? Was macht ‚Gute Arbeit‘ aus? Wie wollen wir gut arbeiten und leben? Wir diskutierten in Gruppenarbeit und im Plenum die für uns wichtigen Themen wie Arbeits- und Lebenszeit, Gesundheit, Anerkennung, Arbeitsinhalte, soziale Absicherung, Bildung und Weiterbildung in Ruhe aus. Eine gute Grundlage für die gemeinsame Debatte auch über gesellschaftliche Handlungsbedingungen, gewerkschaftliche Machtressourcen und – für das eigene Engagement besonders wichtig – unsere eigene Motivation und die richtigen Stellschrauben, um gezielte Aktivitäten weiterzuentwickeln oder auch neu zu entfalten.

Wandzeitungen aus dem Seminar

Den Stein für gute Arbeit neu ins Rollen bringen
Das Seminar bot dazu Erfahrungen aus vergangenen Kampagnen, Informationen zu wichtigen Gesetzem, Verordnungen sowie Tarifverträge und speziell entwickelte Tools zur Unterstützung betrieblicher Projekte. Um ‚Gemeinsam und nicht einsam!‘ an die Sache `ran zu gehen, braucht es dabei neben guten Ideen und Projektvorhaben natürlich aktive UnterstützerInnen und Verbündete – innerhalb und außerhalb unseres Arbeitsumfeldes. Als Abrundung und letztes wichtiges Thema entwickelten wir deshalb Grundsätze der Zusammenarbeit, um auch mit neuen KollegInnen und Kollegen sowie Partnern zusammen aktiv für gute Arbeit zu wirken. Fazit: Betriebliche Bündnisarbeit, offensiver Dialog und erfolgreiche Projektarbeit sind spannende Herausforderungen und belebende Aufgaben.

‚Aktiv für gute Arbeit? Denn: »Genug ist nicht genug!«
Alles in allem, ein guter erster Aufschlag zu diesem neu konzipierten Seminarformat! So lautete das Resümee am Ende der Woche. Es hatte Spaß gemacht, die Themenmischung war stimmig und es machte Lust, aktiv zu werden. Selbst der kleine Wehrmutstropfen, dass unser Seminar leider nicht im Biz Sprockhövel stattfinden konnte, hatte letztlich sein Gutes. In unserem Lüdenscheider Hotel war auch Konstantin Wecker nebst Crew und Band untergebracht. Gut gelaunt auf Tornee versorgte er einige Teilnehmende großzügig mit Freikarten zu seiner aktuellen Konzertreihe ’40 Jahre Wahnsinn!‘.

Aktiv für gute Arbeit? Die nächsten Seminartermine:
28.06. – 03.07.2015 SI02715 Sprockhövel
13.09. – 18.09. 2015 SF03815 Sprockhövel

In unserem »Seminarfinder findet Ihr weitere Infos dazu.

Gerda Brücher