Verhandlungsergebnis liegt auf dem Tisch
Ein „Trainingscamp“ für die geplanten Eintagesstreiks in der kommenden Woche war im BiZ Sprockhövel für Pfingstsamstag bereits vorbereitet. Doch nachdem bundesweit 770.000 Metallerinnen mobil machten, allein in NRW in 574 Betriebe in Warnstreiks gingen und die KollegInnen auf dem Kölner Aktionstag ihre Kampfbereitschaft demonstrierten, liegt nun in NRW – nach einer sehr langer Nacht – ein Verhandlungsergebnis für die Tarifrunde 2016 in der Metall- und Elektroindustrie vor _ und es wurde von der NRW-Tarifkommission auch noch am gleichen Tage einstimmig und ohne Enthaltungen bestätigt.
„Wir wollen MEHR! MENSCH vor Marge!“
… skandierten gestern »8.000 Metallerinnen auf dem Kölner Heumarkt direkt vor dem Verhandlungshotel. Sie waren – und das „nur“ nach dem sogenannten Delegationsprinzip – aus allen (!) NRW-Verwaltungsstellen angereist um ihrer Verhandlungskommission unter Führung von Bezirksleiter Knut Giesler vor Ort den Rücken zu stärken. Dem unverschämten Arbeitgeberangebot von 0,9 Prozent (!) mehr Entgelt setzten die Kolleginnen und Kollegen selbstbewusst ein „Give me Five!“ (5%) entgegen. „Petrus hat bestimmt einen Mitgliedsausweis!“, kommentierte jemand die entschlossene Stimmung bei bestem Wetter. Nach dem gelungenen „Warming-up“ auf dem Kölner Heumarkt begann nachmittags der 14-stündiger Verhandlungsmarathon. Ergebnis: In dieser fünften Verhandlungsrunde haben sich die beiden Tarifvertragsparteien der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen geeinigt.
Das Ergebnis: Mehr Geld in zwei Stufen
Die Regelung sieht eine Einmalzahlung in Höhe von 150 Euro für die Monate April bis Juni 2016 vor. Ab 1. Juli werden die Entgelte in einer ersten Stufe um 2,8 Prozent erhöht. Die zweite Stufe folgt ab 1. April 2017 mit einer Erhöhung um 2 Prozent. Insgesamt bedeutet dies eine tabellenwirksame Entgeltsteigerung von 4,8 Prozent bis zum Ende der Laufzeit. Für die Einmalzahlung und die zweite Stufe der Entgelterhöhung wurde eine Differenzierungsklausel vereinbart, die es den Tarifvertragsparteien erlaubt, für verbandsgebundene Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten eine Verschiebung der Entgelterhöhung vorzunehmen. Die Laufzeit beträgt insgesamt 21 Monate.Dazu Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall „Die Beschäftigten bekommen eine deutliche Erhöhung ihrer Realeinkommen und damit einen fairen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg“. Ein Ergebnis, dass bundesweite Pilotfunktion haben wird.
Hier aktuelle Infos zur Tarifrunde 2016:
IG Metall NRW: »Homepage und »Facebook sowie »metall-tarifrunde-2016.de
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