Neubau in Sprockhövel eröffnet

Es ist vollbracht: Heute eröffnete die IG Metall den Neubau des Bildungszentrums in Sprockhövel bei Wuppertal. Ein teilnehmer- und umweltfreundlicher Neubau löst den bisherigen 70er Jahre-Bau ab. Auch in Zukunft ist das Bildungszentrum ein Ort, wo Betriebsräte und Vertrauensleute Antworten auf die Fragen und Herausforderungen im Betrieb finden.

Ein Ort des Austauschs, der Ideenfindung und der Identifikation – das war das Bildungszentrum Sprockhövel bei Wuppertal jahrzehntelang. Dies wird es auch in Zukunft sein. Heute eröffnete die IG Metall den Neubau ihres Bildungszentrums in Sprockhövel. Dieses Bildungszentrum hat eine lange Tradition. Vor gut 40 Jahren, bei seiner Eröffnung, war es die größte Bildungseinrichtung europaweit.

„Im Mittelpunkt stand immer das bildungspolitische Leitbild, den Menschen sowohl inhaltlich, methodisch sowie politisch zu stärken“, sagte Bertin Eichler, Hauptkassierer und für Bildungsarbeit zuständiges geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall bei der Eröffnungsfeier. Die IG Metall nimmt den von den Mitgliedern gesetzten Bildungsauftrag ernst. Für sie sind Wissensgesellschaft und lebenslanges Lernen keine leeren Worthülsen. Deshalb investiert die Gewerkschaft auch in die Bildung. Mit dem Neubau hat die IG Metall circa 30 Millionen Euro investiert. Das war nach 40 Jahren Bildungsbetrieb und nahezu 500 000 Teilnehmern und Gästen notwendig geworden. Sie hat jetzt ein modernes und energieeffizientes Konzept umgesetzt.

Energieeffizienter Neubau

Bei dem Neubau hat sich die IG Metall mit vielen verschiedenen Problemen auseinandergesetzt. Beispielsweise der Energieeffizienz. Vor 40 Jahren spielte das kaum eine Rolle. Im alten Gebäude gab es eine Fensterfront von gut dreieinhalb Kilometern. Für manch einen Seminarteilnehmer wäre das schon eine passable Joggingsstrecke. Aber energieeffizient war diese Fensterfront nicht. Nach dem jetzt umgesetzten Konzept mit Erdwärme werden die Energiekosten um circa 80 Prozent sinken. Das schont auch die Umwelt.

Ein moderner Bau- und Energiestandard, kurze Wege, ein freundliches Ambiente, guter Gästekomfort und moderne Lern- und Konferenztechniken bieten den Beschäftigten, Referenten und Besuchern der Seminare und Tagungen optimale Arbeitsbedingungen.

Das neue Haus verfügt über ein flexibles Raumkonzept. Es hat fünf variabel belegbare Seminarräume und 24 Arbeitsgruppenräume auf einer Grundfläche von 256 000 Quadratmeter. Pro Jahr bietet das Zentrum Platz für 20 000 Seminarteilnehmer. Es gibt einen teilbaren großen Saal für circa 450 Personen. Dieser Saal bietet mit variablen Bühnenlösungen und unterschiedlichen Raum- und Bestuhlungskonzepten einen hohen Tagungsstandard. Alles wurde mit moderner Lern- und Konferenztechnik ausgestattet.

Aufbruch in der Bildungspolitik
Sprockhövel spielte in der Bildungsarbeit der IG Metall schon immer eine wichtige Rolle. Oft eine Vorreiterrolle. „Auch im neuen Haus wird das ’neue‘ Sprockhövel diese Rolle weiter ausfüllen“, verspricht Bertin Eichler.

Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall, hob die Bedeutung der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit hervor: „Die Bildungsarbeit leistet einen wesentlichen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unserer Organisation.“ Sie beschränke sich nicht auf die Weitergabe von Wissen, sondern sei ein lebendiger Erfahrungsaustausch zwischen den Beteiligten und ein Ort des Dialogs in der Organisation. „Gute Bildungsarbeit zeichnet sich auch dadurch aus, dass sie Erfahrungswissen in die Organisation zurückgibt“, sagte er.

Huber wies darauf hin, dass die gewerkschaftliche Bildungsarbeit mit entsprechenden Konzepten Antworten auf die Fragen und Herausforderungen der jeweiligen Zeit finden muss. Es sind vor allem Betriebsräte, Vertrauensleute und Mitglieder der IG Metall, die ins Bildungszentrum kommen. Hier machen sie sich fit im Arbeits- und Sozialrecht oder in Tariffragen. Sie tanken auf, tauschen sich aus und diskutieren ihre betrieblichen Probleme. Sie sind das Aushängeschild der IG Metall im Betrieb. Sie sind der Dreh- und Angelpunkt für die Gestaltungsmöglichkeiten im Betrieb und in der Gesellschaft. Dabei steht die Bildungsarbeit der IG Metall immer im Fokus. Unabhängig davon, ob es darum geht, über Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft zu diskutieren oder sich mit den Folgen der Krise auseinanderzusetzen.

Unter dem Motto: „Gemeinsamkeit herstellen, Vielfalt fördern, Verschiedenheit achten“ lädt die IG Metall in ihrem Bildungszentrum auch künftig zum gemeinsamen Lernen und Diskutieren ein.