Arbeitsgestaltung und Leistungsregulierung

Arbeitsgestaltung und Leistungsregulierung mit MTM –
Die Idee: Eine IG Metall-Tagung für Betriebsräte, aus Betrieben in denen die Methode MTM konkret angewendet wird.

Die Umsetzung: Vom 21. bis 23. Januar 2013 trafen sich fast 100 Betriebsräte aus den unterschiedlichsten Betrieben quer durch Deutschland. Die Betriebsräte berieten über ihre jeweilige Situation, tauschten praktische Gestaltungsideen aus und gaben sich gegenseitig Tipps zu deren Umsetzung.

Am ersten Tag machte Helga Schwitzer die Anforderungen der IGM an eine faire Arbeits- und Leistungsgestaltung – mit MTM – deutlich.  Insbesondere  hob Sie  hervor, dass  die Beschäftigten in der Lage sein müssen das vorgegebene Leistungspensum auf Dauer ihres Arbeitslebens und ohne Gesundheitsschädigung erbringen zu können.
In der anschließenden  lebhaften Diskussion wurden Gemeinsamkeiten, aber auch unterschiedliche Positionen deutlich. So betonten  die anwesenden Vertreter der MTM-Vereinigung, die Notwendigkeit der ergonomischen Arbeits- und Leistungsgestaltung. Deutlich wurde aber auch, dass diese Gemeinsamkeiten und die konkrete betriebliche Situation völlig verschiedene Dinge sind.

Diese Auseinandersetzung zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Konferenz. Die MTM- Vereinigung wurde aufgefordert, dem grundsätzlichen Bekenntnis auch konkrete Gestaltungsempfehlungen wie z. B. Begrenzung des Austaktungsgrades folgen zu lassen.

Der Vormittag des zweiten Konferenztages war dem Thema Produktionssysteme vorbehalten. Prof. Dr. Deuse skizzierte die Herausforderungen an die MTM-Methode bei der Ausgestaltung ganzheitlicher Produktionssysteme und die damit zusammenhängenden Anforderungen an eine ergonomische Arbeitsgestaltung. Stephan Vetter vom IGM-Bildungszentrum stellte anschließend die Chancen und Risiken ganzheitlicher Produktionssysteme für eine faire Arbeits- und Leistungsgestaltung dar.        

Der Nachmittag des zweiten Tages war vom Austausch der Konferenzteilnehmer in vier Foren geprägt. Die vier Themenkomplexe waren:
– die Einführung von MTM
– das MTM-Softwaremodul Ticon
– die ergonomische Analyse von Arbeitsbedingungen mittels MTM Ergonomics
– die Gestaltung von Logistikprozessen mit MTM.
In den Foren fand eine sehr intensive Diskussion statt.

Am letzten Tag skizzierte Dr. Bernd Britzke vom MTM-Institut die Rolle von MTM bei der künftigen Arbeits- und Leistungsgestaltung. Richard Rohnert stellte die Anforderungen der IGM an die MTM-Gesellschaft aber auch an die Arbeitgeber in den Mittelpunkt seines Referats.             

Das Fazit: Am Ende bestand Einigkeit darin, dass diesem ersten arbeitspolitischen Forum weitere folgen sollten um sich über konkrete Fragen der Arbeitsgestaltung und Leistungsregulierung auszutauschen. Insbesondere  die Umsetzung ergonomischer Gestaltungsideen ist zu beraten und voranzutreiben. Als mögliche Themenkomplexe wurden u. a. ganzheitliche Produktionssysteme, psychische Belastungen sowie Gefährdungsbeurteilungen genannt.

Elke Schulte-Meine, Stephan Vetter