Bald willkommen hier in Sprockhövel

Den Umschlag der aktuellen Ausgabe der IGMigration, ziert der Entwurf von Jim Avignon zu unserem Fassadenwettbewerb „Urban Art meets Union“. Und vom 2. bis 4. April 2014 tagt die 10. bundesweite Migrationskonferenz der IG Metall hier bei uns im BiZ Sprockhövel. Ein doppelter Grund zur Freude …

Im Mittelpunkt des aktuellen Heftes sowie der anstehenden Konferenz steht gleichermassen das Thema „Willkommensskultur“ in Deutschland. Dazu Christiane Benner, Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand der IG Metall. „Die Debatte um eine zeitgemäße Willkommens- und Anerkennungskultur bietet vielleicht die Chance, migrationspolitische Fehler der Vergangenheit zu korrigieren und Verbesserungen zu erreichen. Deshalb wird sich die IG Metall weiter in diese Diskussion einbringen“. Gut so, denn:

Viele bleiben unwillkommen! Das Europawahljahr 2014 eröffnete Seehofer schon zu Jahresbeginn mit seinen Tiraden über die angebliche rumänische Invasion auf unser Sozialsystem. Das Ergebnis des Volksbegehrens in der Schweiz stellt aktuell die europäische Freizügigkeit in Frage! Eine Freizügigkeit, die für Bootsflüchtlinge vor Lampedusa und geduldete „Insassen“ deutscher Flüchtlingsheime (siehe Arbeitsverbot und Residenzpflicht) ein Traum bleiben soll? Während nationale und rassistisch argumentierende Gruppierungen sich EU-weit im Aufwind wähnen…

Keiner will kommen? Ein Wirrwarr verschiedener Aufenthaltgesetze und Verordnungen, Unübersichtlichkeit bei der Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen und Abschlüsse, gewaltbereiter Rassismus und wenig  interkulturelles Miteinander auf „Augenhöhe“ verhindern erwünschten Zuzug von Fachkräften und ein modernes, einfaches und transparentes Zuwanderungsrecht. Und gleich mit behindert wird: die konsequemte und echte Gleichstellung für die vielen Migrantinnen und Migranten, die mit und ohne deutschen Pass, seit Jahrzehnten Teil dieser Gesellschaft und unsere Kolleginnen und Kollegen sind.

Was „Willkommenskultur“ als politischer Begriff bedeutet, wie wir eine echte „Willkommens- und Anerkennungskultur“ als IG Metall positiv gestalten, wo wir dabei die Herausforderungen sehen und wie wir unsere eigene Ziele definieren, das sind die Schwerpunkte der lesenswerten Ausgabe der IGMigration. Und das werden die Kernthemen der anstehenden Migrationskonferenz (»hier das Programm als PDF) sein. Im Vorfeld von Europawahl (und Kommunalwahl in NRW) gilt es die eigene Strategien als IG Metall und unsere aktuellen Forderungen an die Politik nachzuschärfen. Zur Einstimmung empfehlen wir jetzt die Beteiligung an Aktionen zu den Interkulturellen Wochen gegen Rassismus im März.  

Das aktuelle Heft der IGMigration findet Ihr im Foyer am Kiosk und »hier als PDF zum downloaden.

Red.