Seit Monaten kämpfen die Gewerkschafter_innen der Textilindustrie von Bangladesch, in der auch Firmen wie Zara und H&M fertigen lassen, für eine Erhöhung des Mindestlohns auf umgerechnet mindestens 190 Euro im Monat. Die Regierung war bisher lediglich zu einer Erhöhung auf 104 Euro bereit.
IndustriAll meldet, dass während des Arbeitskampfes bislang vier Arbeiter ihr Leben verloren haben.
Bei dem bisher letzten Todesopfer handelt es sich um den Textilarbeiter Jalal Uddar, 43. Er erlag am 11. November seinen Verletzungen, die er bei Zusammenstößen mit der Polizei davongetragen hatte. Fast 100 Gewerkschafter_innen wurden bis jetzt verhaftet. Die Gewerkschaften der Textilbranche von Bangladesch fordern die sofortige Freilassung der Inhaftierten, die Einstellung der Behinderung lokaler Gewerkschaftsfunktionäre durch die Polizei und die gründliche Untersuchung der Todesfälle sowie die Bestrafung der Täter.
Atle Hoie, Generalsekretär von IndustriAll, erklärt: „Gewerkschaftliches Engagement ist kein Verbrechen, aber im Fall von Bangladesch wird es mit Verhaftung und Polizeibrutalität bestraft. Vier Arbeiter wurden sogar getötet. Arbeiter_innen verdienen einen angemessenen Mindestlohn und Respekt. Das verlangen wir von der Regierung und den Unternehmern in Bangladesch.“