Frankfurt am Main – Die IG Metall fordert für die mehr als 3,8 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie ein Zukunftspaket.

Dieses beinhaltet ein Volumen von vier Prozent, das zur Stärkung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen sowie zur Finanzierung von Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden kann. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Das beschloss heute der Vorstand der Gewerkschaft am Donnerstag in Frankfurt.

Dazu aus der heutigen Presse-Erklärung des Vorstands:

„Die IG Metall strebt einen tariflichen Rahmen an, der ein Entgeltvolumen umfasst, das zur Erhöhung der Einkommen und in Betrieben mit Beschäftigungsproblemen zum Ausgleich von Einkommensverlusten beiträgt, wenn dort Arbeitszeit reduziert wird, etwa in Form der 4-Tage-Woche. Mit Zukunftstarifverträgen sollen passgenaue betriebliche Lösungen gefunden werden, die Zusagen für Investitionen, Standorte, Beschäftigung und Qualifizierung enthalten“, erklärte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall. Weitere Themen sind die Verbesserung der Ausbildungsqualität und die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und der dual Studierenden. In den ostdeutschen Tarifgebieten besteht die Forderung nach einem tariflichen Angleichungsgeld, um die Schlechterstellung der ostdeutschen Beschäftigten bei Arbeitszeit und Stundenentgelten zu beenden.

Durch die Pandemie ist der private Verbrauch in diesem Jahr eingebrochen und als Wachstumsmotor ausgefallen. Die Sicherung der Einkommen ist daher geboten, sie trägt dazu bei, die Binnennachfrage zu stabilisieren und die Krisenfolgen einzudämmen. Der verteilungsneutrale Spielraum ergibt sich dabei aus der Zielinflationsrate der EZB von bis zu zwei Prozent und der Trendproduktivität von rund einem Prozent. Zudem ist zu berücksichtigen, dass die Entgelttabellen im März 2020 um weitere neun Monate fortgeschrieben wurden und damit die Inflationsentwicklung 2020 bisher keine Berücksichtigung fand.

„Die Vorschläge zur 4-Tage-Woche und zu Zukunftstarifverträgen sind Antworten auf die digitale und ökologische Transformation. Damit wollen wir den Beschäftigten Perspektiven geben, denn die Verunsicherung reicht inzwischen tief in die Stammbelegschaften hinein“, sagte dazu Jörg Hofmann, 1. Vorsitzender der IG Metall. Die Verhandlungen beginnen Mitte Dezember in den Tarifgebieten. Die Tarifverträge „Entgelte und Ausbildungsvergütungen“ und „Zukunft in Arbeit“ laufen am 31. Dezember aus, der Tarifvertrag „Beschäftigungssicherung und -entwicklung“ am 31. Januar 2021. Die Friedenspflicht endet somit am 1. März. 2021, 24.00 Uhr.

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